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Die Wiege erhält großzügige Spenden für ehrenamtliche Arbeit

Elena Zach ist begeisterter Fan von Andrea Berg. Dass der Schlagerstar, der auch als Schirmherrin des Vereins Die Wiege zeichnet, den persönlichen Kontakt zu Menschen in den schwierigsten Lebenssituationen sucht, war der Inhaberin von Royal Rose in Besigheim, die Bio und Naturkosmetik aus reinem Öl der Damaszener Rose anbietet, bekannt.

Aber wie intensiv Andrea Berg ihre Popularität nutzt, Menschen für Tabuthemen zu sensibilisieren und damit in ihnen die Motivation weckt, sich selbst zu engagieren, das hat die Geschäftsfrau erst im Gespräch mit Karin Meincke erfahren. Meincke ist stellvertretende Vorsitzende des Krefelder Vereins und mit der Schlagerqueen befreundet.

Andrea Berg bestätigt: „Helfen um der Menschen Willen – dahinter steckt für mich die Erfahrung, dass Hilfe unendlich viel bewegt und bewirkt. Vor allem in zunächst völlig aussichtslosen Situationen habe ich erfahren, dass man nicht aufgeben darf und Menschen finden muss, die ebenfalls an die Sache glauben und sich hilfreich einbringen.“ Diese Aussage der Künstlerin bewahrheitete sich jetzt erneut.

Meincke: „Als ich Elena Zach das erste Mal getroffen und über die Arbeit der Wiege und das DaSein-Projekt erzählt habe, waren wir sofort ein Herz und eine Seele.“ Der Projektname DaSein wurde von der Schirmherrin geprägt, die sagt: „Menschen, die Angst haben und verzweifelt sind, müssen wir Mut geben. Menschen, die einsam sind, dürfen wir nicht allein lassen. Menschen, die sich mit Sterben, Tod und Trauer auseinandersetzen müssen, brauchen eine einfühlsame Begleitung. Wir müssen einfach da sein. Wir brauchen das DaSein-Projekt.“

Elena Zach hat die gleiche Erfahrung gemacht. Sie unterstützt das Anliegen, das ihr Star mit der Wiege initiiert hat und motivierte Felix Neugebauer vom Ath-Autohaus in Leonberg, sich ebenfalls zu engagieren. Gemeinsam haben sie jetzt 3000 Euro für die Wiege gespendet. Andrea Berg und Karin Meincke waren begeistert, was Elena Zach geschafft hat.

Die Geschäftsfrau hat ihr Versprechen in die Tat umgesetzt und sich weiterhin für Die Wiege engagiert. Jetzt nahmen Andrea Berg und Vorsitzender Klaus Geurden eine weitere Spende entgegen, die wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk anmutet: „Sie geben unserem Verein einen erneut großzügigen Betrag für unsere ehrenamtliche Arbeit“, freut sich Klaus Geurden. „1777,77 Euro, die aufgrund des fünfjährigen Jubiläums Ihrer Firma Royal Rose zusammenkamen, helfen uns sehr.“

Doch damit nicht genug: Elena Zach hat auch einige Pakete mit den Produkten und Körperpflege-Artikeln ihrer Firma nach Krefeld geschickt. Sie wurden über die Wiege an Flüchtlinge aus der Ukraine weitergegeben, die sie dringend benötigten.

Nähen gegen Corona

10 000 Mundschutze sind fertig und verteilt

Es ist ein großartiges Ergebnis. „Jetzt haben wir in wenigen Wochen der Corona-Krise über 10 000 kostenlose Behelf-Mund-Nasen-Schutze (BMNS) für schutzbedürftig Mitbürger genäht“, erklärt Karin Meincke, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Die Wiege. „Somit sind alle Wünsche der ambulanten Pflegedienste, dem Kuratorium für Heimdialyse, der Wohnbereiche für Menschen mit Behinderungen, den stationären Pflegeeinrichtungen für Senioren und der Kirchengemeinden abgedeckt worden.“

In das „wir“ bezieht sie die ehrenamtlich tätigen Näherinnen des eigenen Vereins und des Stadttheaters mit ein. Auch die fleißigen Hände bei der Bürgerstiftung fertigten rund 750 Schutze. Alle BMNS wurden kostenlos verteilt. Die Logistik lag bei der Wiege.

„Es ging uns bei der Arbeit stets um schwache und gefährdete Menschen und den Schutz von Kranken und Pflegebedürftigen. Dazu gehörte auch, dass Angehörige, die selbst pflegen und in einer finanziellen Notlage sind, die Schutze bekommen konnten“, erklärt Meincke die gute Absicht der Aktion und schmunzelt: „Es meldeten sich streckenweise so viele Helfer, dass meine komplette Telefonanlage samt Internet zweimal zusammenbrach.“

Stadtdirektorin Beate Zielke schrieb jetzt an das BMNS-Team: „Eine sensationelle Leistung. Sie haben mit Ihrem Engagement und viel Begeisterung eine wichtige Versorgungslücke geschlossen. Sie haben damit zum Schutz, aber auch zur Freiheit einer großen Gruppe unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger beigetragen. Herzlichen Dank.“

Während Bedürftige, die auf Grund körperlicher Gebrechen nicht in der Lage sind, sich selbst einen BMNS zu fertigen, einen erhalten, werden über die Kirchengemeinden an bedürftige Besucher, die in guter körperlicher Verfassung sind, nun rund 500 BMNS-Kits verteilt.

„Diese Kits enthalten alle ,Zutaten`, die die Menschen für die Herstellung eines BMNS brauchen: Das zugeschnittene Stoffteil, Nähgarn, Nadeln, Gummiband und Anleitung.“ Alles zusammen wird in einer verschlossenen Plastiktüte als BMNS-Kit abgegeben.

Auch die übrig gebliebene Bettwäsche, die für die Herstellung der Schutze geraucht wurde, wird nicht entsorgt, sondern verschifft. „Sie schicken wir in das Edeltraut Memorial Hospital ins nigerianische Dorf Nkpologwu. Dort freuen sich die Pfleger schon auf die Pakete.“

Auch diese Corona-Krise habe gezeigt, dass die Menschen in Notzeiten zusammenhalten und einander unterstützen, erklärt die stellvertretende Vorsitzende weiter. „Die Bindung im BMNS-Team ist so groß geworden, dass die Nähmaschinen auch künftig nicht stillstehen sollen. Einige Näherinnen planen nun für den Weihnachtsmarkt der Wiege gemeinsam hübsche Sachen zu fertigen. 

Drei Frauen hatten eine Idee

Die Corona-Pandemie war für alle Menschen neu – und für nicht alles gab es schon staatliche Lösungen. Dafür vernetzten sich engagierte Menschen vor Ort umso mehr. Dies geschah in Krefeld. Drei Frauen hatten die gleiche Idee: Sie engagierten sich für die Herstellung von dringend benötigtem Behelf-Mund-Nasen-Schutz (BMNS). Dafür setzte sich Schlagerkönigin Andrea Berg, Schirmherrin des Vereins Die Wiege, zu Hause an die Nähmaschine. Karin Meincke, zweite Vorsitzende und Ina Schotes vom Stadttheater (Foto) sorgten als erste für die BMNS. Für die Verteilung der fertigen Masken machte sich die Wiege stark.

Besuch von Bischof Dieser am Stand der Wiege

Dr. Helmut Dieser ist seit dem 12. November 2016 Bischof von Aachen. Sein erster offizieller Dienstbesuch führte ihn kurze Zeit später, bereits Anfang Dezember, nach Krefeld.

Beim Weg durch die Stadt und die Gassen des Weihnachtsmarktes, hin zur Kirche St. Dionysius, blieb er am Stand des Vereins Die Wiege stehen. Interessiert schaute er auf die ausgelegten Handarbeiten und informierte sich bei Karin Meincke über die Arbeit des Vereins.

Ganz besonders beeindruckte ihn, wie sehr sich Schirmherrin Andrea Berg über die Wiege in der generationsübergreifenden Hospizarbeit engagiert.