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Zeichen gegen Krieg und für Frieden

Bereits eine Woche nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine haben sich Menschen zusammengeschlossen, um zu helfen. Dabei entstanden Freundschaften, die bis heute das gemeinsame Ziel verfolgen: Das Leid im Kriegsgebiet zu mindern.

Die Verantwortlichen der Wiege haben jetzt mit den „Athletes for Ukraine“, mit Biathlon-Olympiasieger Jens Steinigen als Gründer, prominente Mitstreiter gewonnen. „Wir haben unsere vielen Kontakte in der Sportwelt genutzt, gute Freunde angerufen und den Verein gegründet“, berichtet Maria Steinigen. „Er ist sehr schnell viel größer geworden.“

Das Ziel sei es, alle Athletinnen und Athleten weltweit zu vereinen, um gemeinsam ein Zeichen gegen den Krieg und für Frieden und Solidarität zu setzen. „Wir nutzen den Sport als Medium, um unsere Botschaft in die Welt und nach Russland zu tragen. Der Krieg muss enden.“

Prominente Sportlerinnen und Sportler sind darunter: Laura Dahlmeier, Miriam Neureuther, Nicolas Kiefer, Björn Dunkerbeck und viele andere.

Steinigen: „Wir haben als erstes Hilfstransporte in die Ukraine gestartet und dabei die engagierten Mitglieder der Wiege kennengelernt. Es wurden die Dinge geschickt, die wirklich gebraucht werden – vor allem Lebensmittel und medizinische Artikel.“

Wiege-Vorsitzender Klaus Geurden: „Wir freuen uns über die prominenten Mitstreiter und werden mit den Hilfsaktionen weitermachen, bis der Krieg zu Ende ist und auch darüber hinaus.“

20 000-Euro-Spende für Notfälle

Gerald und Charlotte Wagener übergeben großen Betrag

Unternehmer Gerald Wagener (2. v. l.) und seine Tochter Charlotte übergeben einen 20 000-Euro-Scheck an die Vorsitzenden der „Wiege“ Klaus Geurden (r.) und seine Stellvertreterin Karin Meincke. Auch eine CD von Andrea Berg wechselte den Besitzer.

Die Freude bei den Mitgliedern der „Wiege“ ist nahezu grenzenlos. Denn sie erhalten ein ganz besonderes Geschenk kurz vor Weihnachten. Es handelt sich um eine 20 000-Euro-Spende aus den Händen von Charlotte und Gerald Wagener. Das Geld wird als Polster benötigt, damit unsere Wiege-Verantwortlichen in Notfällen schnell, effektiv und unbürokratisch handeln können.

„Jedes Jahr verzichten unsere Aufsichtsräte auf ihre Entlohnung“, sagt der Unternehmer. „Wir können deshalb über Auric SilkRoad stets zwischen 1000 und 50 000 Euro verteilen. Diesmal beschenken wir ,Die Wiege`, die sozusagen eine Familienangelegenheit für uns ist.“

Tochter Charlotte Wagener, die im Haus auch für Charity zuständig ist, hat noch eine besondere, ganz persönliche Beziehung zu den Helfern in der Not: „Die Oma meiner besten Freundin litt an Krebs und wollte ihre letzten Tage zu Hause verbringen. Die Familie konnte die Arbeit mit der bettlägerigen Frau nicht stemmen. Zwei Fachfrauen des Vereins kamen sofort zur Unterstützung, haben rund um die Uhr geholfen und die Seniorin beschäftigt. Wir waren so froh, dass die Mitarbeiterinnen gekommen sind.“

 

Für „Die Wiege“ sei der Betrag eine Menge Geld, um agieren zu können, in Fällen, wenn andere Hilfs- und Finanzierungsmöglichkeiten ausgeschlossen sind oder zumindest nicht so schnell greifen können“, freut sich Wiege-Vorsitzender Klaus Geurden. „Wir besitzen ein Netzwerk von Hilfsspezialisten, die bereits seit vielen Jahren Projekte begleiten.“

Über die verschiedenen Wirkungsfelder des Vereins, dessen Schirmherrin die Krefelder Schlagerqueen Andrea Berg ist, berichtet Karin Meincke, die zweite Vorsitzende: „Wir betreuen Familien mit kranken Kindern, werden oft auch von den Verantwortlichen aus dem Stups-Kinderzentrum, aus Kinderkliniken und von der Stadt Krefeld um Hilfe angefragt.“

Außerdem gebe es das „DaSein-Projekt“ der Wiege. Damit würden Familien mit schwerstkranken, auch sterbenden Angehörigen, fachgerechte und fundierte Begleitung finden, erklärt Meincke weiter.

Die Angebote führen auch ins Ausland. So hat „Die Wiege“ bereits siebzehn 40-Tonnen-Sattelschlepper mit Hilfsgütern in die Krisengebiete der Ukraine geschickt. Partner vor Ort garantieren, dass alles dort ankommt, wo es gebraucht wird. Vor allem bekam ein Heim für behinderte Kinder und Jugendliche in Ivano-Frankovsk neben Hilfsgütern einen wichtigen Notstromgenerator. Nun wird ein weiterer Lkw mit Lebensmitteln in die Ukraine geschickt.

„Im nigerianischen Hospital, genau in Nkpologwu, haben wir das Hospital mit einer Solaranlage ausgestattet“, berichten die Wiege-Vorstände.

Zwei kultige Gitarren wechseln den Besitzer

Musikabend „Wer beatet noch?“ mit tollen Ideen

Die Organisatoren von „Wer beatet noch?“, die neuen Besitzer der ersteigerten Gitarren und die Vertreter der Vereine scharen sich im Nordbahnhof um Schlagerqueen Andrea Berg.   Foto: DJ

Der tolle Musikabend unter dem Titel: „Wer beatet noch?“ fand jetzt ein schönes Nachspiel. Zwei außergewöhnliche Gitarren wechselten den Besitzer. Die Musiker um Mitorganisator Frank Brünsing haben sie unter den 600 Besuchern des mehr als unterhaltsamen Konzertes im Saal des Goldenen Hirsch in Hüls für den guten Zweck versteigert.

Zwei Geldbeträge, 1400 und 1265 Euro, standen danach parat. Sie stammen aus dem Ticket-Verkauf und aus den beiden Versteigerungen. Hirsch-Chef Uli Furth machte einen Betrag vierstellig „gut glatt“.

Die Gelder nahmen die Verantwortlichen des Fördervereins der Musikschule und dem Verein „Die Wiege“ entgegen. Wiege-Schirmherrin Andrea Berg unterzeichnete die Instrumente neben allen Musikern des Abends mit ihrem Namen und machte sie dadurch noch wertvoller. Natürlich kam Deutschlands berühmte Schlagerqueen persönlich zur Übergabe in den Nordbahnhof.

Berg ist eine bekennende Liebhaberin dieser Musikinstrumente. „Die alten Gitarren sind Kult und eine tolle Erinnerung. Man hängt an den schönen Stücken, die Geschichte schreiben. Ich bin sehr gerne zur Übergabe gekommen und der unbürokratisch tätige Verein, Die Wiege, der dort überall hilft, wo die Not am größten ist, ist meine Herzensangelegenheit.“

Bei den versteigerten Instrumenten handelt sich einmal um eine rote Akustik-Gitarre aus Yucatan in Mexiko. „Meine Tochter Lisa war schon in diesem Land, wir mussten sie einfach haben“, erzählt die Mutter Brigitte Martin-Roder, die gemeinsam mit Anke Brünsing zusammengeschmissen hat. „Außerdem ist es prima, den guten Zweck zu unterstützen.“ Die schwarze E-Gitarre haben sich Max und Raffaela Schmidt gesichert. Auch sie loben den guten Zweck. „Unser Instrument wird erst einmal als Deko dienen. Vielleicht stellen wir es später erneut für karitative Zwecke zur Verfügung.“ 

Fördervereins-Vorsitzender Ulrich Göttsches nahm einen Geldbetrag entgegen. „Wir werden ihn für Instrumente für kleine Nachwuchsmusiker nutzen und auch Flüchtlingskindern die Möglichkeit geben, sie zu nutzen.“ Wiege-Vorsitzender Klaus Geurden dankt und erklärt, immer Spenden zu brauchen, um Menschen in akuter Not zu helfen.

Die Beat-Bands der 60er und 70er Jahre aus der Region lassen also nicht nur die Musik dieser Zeit wieder aufleben, sondern denken auch an andere, denen es nicht so gut geht. Die Fans dieser Revival-Fete schließlich haben innerhalb von 90 Minuten die Tickets ausverkauft, fleißig gesteigert und am guten Zweck mitgearbeitet.

Brünsing: „Das war jetzt unsere dritte Veranstaltung ,Wer beatet noch?`. Ob es eine weitere gibt, ist noch offen.“

Die Wiege erhält großzügige Spenden für ehrenamtliche Arbeit

Elena Zach unterstützt Anliegen der Wiege

Elena Zach ist begeisterter Fan von Andrea Berg. Dass der Schlagerstar, der auch als Schirmherrin des Vereins Die Wiege zeichnet, den persönlichen Kontakt zu Menschen in den schwierigsten Lebenssituationen sucht, war der Inhaberin von Royal Rose in Besigheim, die Bio und Naturkosmetik aus reinem Öl der Damaszener Rose anbietet, bekannt.

Aber wie intensiv Andrea Berg ihre Popularität nutzt, Menschen für Tabuthemen zu sensibilisieren und damit in ihnen die Motivation weckt, sich selbst zu engagieren, das hat die Geschäftsfrau erst im Gespräch mit Karin Meincke erfahren. Meincke ist stellvertretende Vorsitzende des Krefelder Vereins und mit der Schlagerqueen befreundet.

Andrea Berg bestätigt: „Helfen um der Menschen Willen – dahinter steckt für mich die Erfahrung, dass Hilfe unendlich viel bewegt und bewirkt. Vor allem in zunächst völlig aussichtslosen Situationen habe ich erfahren, dass man nicht aufgeben darf und Menschen finden muss, die ebenfalls an die Sache glauben und sich hilfreich einbringen.“ Diese Aussage der Künstlerin bewahrheitete sich jetzt erneut.

Meincke: „Als ich Elena Zach das erste Mal getroffen und über die Arbeit der Wiege und das DaSein-Projekt erzählt habe, waren wir sofort ein Herz und eine Seele.“ Der Projektname DaSein wurde von der Schirmherrin geprägt, die sagt: „Menschen, die Angst haben und verzweifelt sind, müssen wir Mut geben. Menschen, die einsam sind, dürfen wir nicht allein lassen. Menschen, die sich mit Sterben, Tod und Trauer auseinandersetzen müssen, brauchen eine einfühlsame Begleitung. Wir müssen einfach da sein. Wir brauchen das DaSein-Projekt.“

Elena Zach hat die gleiche Erfahrung gemacht. Sie unterstützt das Anliegen, das ihr Star mit der Wiege initiiert hat und motivierte Felix Neugebauer vom Ath-Autohaus in Leonberg, sich ebenfalls zu engagieren. Gemeinsam haben sie jetzt 3000 Euro für die Wiege gespendet. Andrea Berg und Karin Meincke waren begeistert, was Elena Zach geschafft hat.

Die Geschäftsfrau hat ihr Versprechen in die Tat umgesetzt und sich weiterhin für Die Wiege engagiert. Jetzt nahmen Andrea Berg und Vorsitzender Klaus Geurden eine weitere Spende entgegen, die wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk anmutet: „Sie geben unserem Verein einen erneut großzügigen Betrag für unsere ehrenamtliche Arbeit“, freut sich Klaus Geurden. „1777,77 Euro, die aufgrund des fünfjährigen Jubiläums Ihrer Firma Royal Rose zusammenkamen, helfen uns sehr.“

Doch damit nicht genug: Elena Zach hat auch einige Pakete mit den Produkten und Körperpflege-Artikeln ihrer Firma nach Krefeld geschickt. Sie wurden über die Wiege an Flüchtlinge aus der Ukraine weitergegeben, die sie dringend benötigten.

Nähen gegen Corona

10 000 Mundschutze sind fertig und verteilt

Es ist ein großartiges Ergebnis. „Jetzt haben wir in wenigen Wochen der Corona-Krise über 10 000 kostenlose Behelf-Mund-Nasen-Schutze (BMNS) für schutzbedürftig Mitbürger genäht“, erklärt Karin Meincke, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Die Wiege. „Somit sind alle Wünsche der ambulanten Pflegedienste, dem Kuratorium für Heimdialyse, der Wohnbereiche für Menschen mit Behinderungen, den stationären Pflegeeinrichtungen für Senioren und der Kirchengemeinden abgedeckt worden.“

In das „wir“ bezieht sie die ehrenamtlich tätigen Näherinnen des eigenen Vereins und des Stadttheaters mit ein. Auch die fleißigen Hände bei der Bürgerstiftung fertigten rund 750 Schutze. Alle BMNS wurden kostenlos verteilt. Die Logistik lag bei der Wiege.

„Es ging uns bei der Arbeit stets um schwache und gefährdete Menschen und den Schutz von Kranken und Pflegebedürftigen. Dazu gehörte auch, dass Angehörige, die selbst pflegen und in einer finanziellen Notlage sind, die Schutze bekommen konnten“, erklärt Meincke die gute Absicht der Aktion und schmunzelt: „Es meldeten sich streckenweise so viele Helfer, dass meine komplette Telefonanlage samt Internet zweimal zusammenbrach.“

Stadtdirektorin Beate Zielke schrieb jetzt an das BMNS-Team: „Eine sensationelle Leistung. Sie haben mit Ihrem Engagement und viel Begeisterung eine wichtige Versorgungslücke geschlossen. Sie haben damit zum Schutz, aber auch zur Freiheit einer großen Gruppe unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger beigetragen. Herzlichen Dank.“

Während Bedürftige, die auf Grund körperlicher Gebrechen nicht in der Lage sind, sich selbst einen BMNS zu fertigen, einen erhalten, werden über die Kirchengemeinden an bedürftige Besucher, die in guter körperlicher Verfassung sind, nun rund 500 BMNS-Kits verteilt.

„Diese Kits enthalten alle ,Zutaten`, die die Menschen für die Herstellung eines BMNS brauchen: Das zugeschnittene Stoffteil, Nähgarn, Nadeln, Gummiband und Anleitung.“ Alles zusammen wird in einer verschlossenen Plastiktüte als BMNS-Kit abgegeben.

Auch die übrig gebliebene Bettwäsche, die für die Herstellung der Schutze geraucht wurde, wird nicht entsorgt, sondern verschifft. „Sie schicken wir in das Edeltraut Memorial Hospital ins nigerianische Dorf Nkpologwu. Dort freuen sich die Pfleger schon auf die Pakete.“

Auch diese Corona-Krise habe gezeigt, dass die Menschen in Notzeiten zusammenhalten und einander unterstützen, erklärt die stellvertretende Vorsitzende weiter. „Die Bindung im BMNS-Team ist so groß geworden, dass die Nähmaschinen auch künftig nicht stillstehen sollen. Einige Näherinnen planen nun für den Weihnachtsmarkt der Wiege gemeinsam hübsche Sachen zu fertigen. 

Drei Frauen hatten eine Idee

Die Corona-Pandemie war für alle Menschen neu – und für nicht alles gab es schon staatliche Lösungen. Dafür vernetzten sich engagierte Menschen vor Ort umso mehr. Dies geschah in Krefeld. Drei Frauen hatten die gleiche Idee: Sie engagierten sich für die Herstellung von dringend benötigtem Behelf-Mund-Nasen-Schutz (BMNS). Dafür setzte sich Schlagerkönigin Andrea Berg, Schirmherrin des Vereins Die Wiege, zu Hause an die Nähmaschine. Karin Meincke, zweite Vorsitzende und Ina Schotes vom Stadttheater (Foto) sorgten als erste für die BMNS. Für die Verteilung der fertigen Masken machte sich die Wiege stark.

Besuch von Bischof Dieser am Stand der Wiege

Dr. Helmut Dieser ist seit dem 12. November 2016 Bischof von Aachen. Sein erster offizieller Dienstbesuch führte ihn kurze Zeit später, bereits Anfang Dezember, nach Krefeld.

Beim Weg durch die Stadt und die Gassen des Weihnachtsmarktes, hin zur Kirche St. Dionysius, blieb er am Stand des Vereins Die Wiege stehen. Interessiert schaute er auf die ausgelegten Handarbeiten und informierte sich bei Karin Meincke über die Arbeit des Vereins.

Ganz besonders beeindruckte ihn, wie sehr sich Schirmherrin Andrea Berg über die Wiege in der generationsübergreifenden Hospizarbeit engagiert.