Die Wiege 2010 bis 2019

Foto: Klaus Peters

Unter dem Motto „Zeit für Gospel“ bieten die Auftritte des Chores „Spirit of Joy“ eine Gelegenheit, den Alltag ruhen und sich von der Kraft und Dynamik des Black Gospel tragen zu lassen. Die Konzerte sind zum Mitmachen gedacht: Mitsingen, Mitklatschen, Tanzen, Lachen, Weinen – das alles hat in der Chorgemeinschaft und ihren Besuchern seinen Platz.

So war es auch 2019, zum zehnjährigen Bestehen der Wiege. Die Künstler sangen unter Chorleiterin Angelika Rehaag in der Erlöserkirche zugunsten des Vereins und seiner Projekte. Es dauerte keine Minute, bis die Besucher eingestimmt waren, in die Lieder zu Ehren des Herrn: das Publikum sang und klatschte mit dem Chormitgliedern.

Begeistert von diesem stimmungsvollen Abend waren auch Karin Meincke, zweite Vorsitzende der Wiege und Sohrab Sarvary. Er ist mit seiner Familie aus Afghanistan nach Deutschland geflüchtet. Seine Tochter Saba wird von der Wiege betreut. „Ich freue mich, an diesem Abend hier zu sein und das Jubiläum des Vereins miterleben zu dürfen“, sagt er in fast fließendem Deutsch.

Am gleichen Ort, in der Erlöserkirche in Krefeld, fand im November 2010 eine ökumenische Feier „Für das Leben und gegen das Vergessen“ statt. Der Grund: Kurze Zeit vorher war die kleine Kaloise aus Kenia im Alter von neun Jahren verstorben. Mitglieder des Vereins Die Wiege haben die Familie während der Zeit des Abschiednehmens und danach begleitet.

Zur Beerdigung von Kaloise kam Ruth Wamuyu, eine der bekanntesten kenianischen Sängerinnen, nach Deutschland, um für sie zu singen. Denn Kaloise war ein großer Fan der Künstlerin und hat mit ihrer wunderschönen Stimme gerne ihre Lieder gesungen. Einmal sogar für den kenianischen Staatspräsidenten.

Zur gleichen Zeit war auch der „David-Song“ von Dr. Wolfgang Jachtmann entstanden. Der Krefelder erhielt vor seinem Studium der Medizin eine 10-jährige Ausbildung an Saxophon, Klarinette und Kompositionslehre.

Die Krefelder Künstlerin Alla Grande zeichnete parallel dazu das Bild des kleinen David aus Nigeria. Da der als Baby verstorbene kleine Kämpfer so viele Menschen vereint hat und somit der Vereinsgründer von Die Wiege ist, sollte auch sein Bild einen besonderen Platz erhalten. Es befindet sich nun in der Erlöserkirche, die auch täglich von Kindern besucht wird.

In der Feier standen somit die Bilder von zwei Kindern, die in ihrem viel zu kurzen Leben so vielen Menschen über Grenzen und Kontinente hinweg Freude bereitet und Achtung gelehrt haben, im Mittelpunkt. Sie bleiben in Erinnerung.

Video zum Projekt